App-Entwicklung: Native vs. Cross-Plattform

Titelfoto Native vs. Cross-Plattform
Immer mehr Firmen sind daran interessiert, ihre Produkte noch weiter in den digitalen Markt zu transferieren. Der Weg zur Mobile-App ist dabei sehr naheliegend. Hierbei stellen wir unseren Kunden schon sehr früh im Abklopfen ihrer Anforderungen eine magische Frage: Native oder Cross-Plattform? Aber wie unterscheiden sich diese beiden Ansätze und was sind ihre Vor- und Nachteile?

Bei der Entscheidung, ob eine Entwicklung zwischen Native oder Cross-Plattform angestrebt wird, ist vor allem der Anwendungsfall, die gewählten Features sowie die angestrebte Performance relevant.

Native Entwicklungen (d.h. Entwicklungen in der jeweiligen Haussprache der anzusprechenden Plattform) sind dabei immer noch die Qualitätswahl. Gerade wenn für Ihre App eine nahezu perfekte User Experience und eine hohe Performance das A und O ist, bietet die native Entwicklung die optimalen Voraussetzungen. Native Apps nutzen die systemgegebenen Ressourcen optimal aus. Daraus resultieren hoch performante Apps, die effizient und reaktionsschnell sind. Auch bei der Robustheit punkten Native Apps gegenüber der Cross-Plattform-Alternative. Vorausgesetzt ihre Entwicklung verlief einwandfrei, sind Native Apps weitaus mehr geschützt vor Abstürzen.

Neben dieser Laufzeit relevanten Vorteile haben Native Apps auch in der Bedienung und dem UX-Design die Nase vorn. Dadurch, dass die verschiedenen Nutzer von Android oder iOS-Geräten teils große Unterschiede in der „gewohnten Bedienung“ gewohnt sind, wird jeder Schritt, der nicht systemtypisch ist, als umständlich oder zu kompliziert wahrgenommen. Da Native Apps nur für ihre jeweilige Plattform entwickelt werden, kann die Zielgruppe zu 100% abgeholt werden.

Die größten Vorteile nativer Apps sind folgende:

  • Eine Native App kann auf alle spezifischen Gerätefunktionen zugreifen, bspw. auf die Kamera des Telefons, Bluetooth, Push-Benachrichtigungen und GPS oder AR-Funktionen.
  • Bestimmte Daten und Funktionen lassen sich offline auf dem mobilen Gerät nutzen.
  • Updates des Betriebssystems können direkt verwendet werden. Bei Cross-Plattform Ansätzen muss in der Regel auf ein Update der Bibliotheken oder des Frameworks gewartet werden.
  • Beeindruckende UX, die den vollumfänglichen Erwartungen der Nutzer an ihre gewohnte Nutzung entspricht.

Ironischerweise sind gerade die Ursprünge der Vorteile der nativen App-Entwicklung gleichzeitig auch ihre Nachteile. Da Native Apps für jedes System einzeln entwickelt werden müssen, ist ihre Entwicklung kostenintensiv. Beide Systeme müssen bis auf die UI getrennt voneinander entwickelt werden, zumeist von verschiedenen Entwicklern.

Genau aus diesem Nachteil heraus entstanden die Cross-Plattform Apps, welche die Entwicklung auf eine Sprache reduzieren. Mit ihrer Hilfe ist es möglich für beide Plattformen sowie häufig auch als WebApp eine einzige App zu verwenden. Dies spart vor allem in der Entwicklung Zeit und Geld. Cross-Plattform Apps füllen genau die Lücke, wenn die letzten Prozente zur tadellosen App nicht erreicht werden müssen. Sie sind der faire Kompromiss aus Qualität und Aufwand.

Die größten Vorteile von Cross-Plattform Apps sind folgende:

  • Cross-Plattform Entwicklungen sind plattformunabhängig und schlagen mehrere Fliegen mit einer Klappe. So kann eine iOS, Android und WebApp mit einer Sprache entwickelt werden.
  • Durch den zeitlichen Entwicklungsvorteil sind sie eine kostengünstige Alternative (sofern keine Fallstricke auftreten).
  • Trotz zweigleisiger Entwicklung ist weiterhin eine gute UI möglich, welchen den Nutzer in den meisten Fällen zufriedenstellen kann

Cross-Plattform Sprachen sind Community-driven und somit hängen die zur Verfügung stehenden Plug-Ins von dem Enthusiasmus der Community ab. Bei Updates des Betriebssystems kann es dadurch zu Verzögerungen bei den verwendeten Plug-ins und deren Updates kommen. Besonders wenn mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden sollen, und neben der App auch eine Webanwendung geplant ist, kann eine Cross-Plattform App die Lösung sein.

Trotz der günstigen Entwicklungsphase muss man bei der Planung dennoch zweimal hinschauen. Man sieht Fallstricke, die hinter der Ecke lauern, meist erst während der Entwicklung der App.

Schematischer Unterschied zwischen Nativer und Cross-Plattform Entwicklung

Am Ende des Tages kommt es auf den jeweiligen Anwendungsfall an. Beide Vorgehensweisen haben ihre Berechtigung und pauschal kann keine Aussage über das bessere Vorgehen getroffen werden.


Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema oder stehen Sie vielleicht selbst gerade vor der Entscheidung, welches für Sie der richtige Weg ist? Möglicherweise ist unser Beitrag zu Kotlin Multiplattform Mobile als Alternativlösung interessant für Sie! Ansonsten melden Sie sich bei uns! Wir beraten Sie gern individuell und unverbindlich: anfrage@zweidenker.de

Fabian Pilz, Innovations- und Projektmanager bei ZWEIDENKER

Artikel teilen

Tags: Android, Cross-platform, Flutter, iOS, native App, ReactNative, Xamarin