Mit White-Label das Geschäftsmodell sinnvoll skalieren

Gerade in Zeiten der Digitalisierung wächst das Interesse an mobilen Apps stetig an. Immer mehr Unternehmen möchten einen Platz im App/Google Play Store haben. Jedoch sind Neuentwicklungen zumeist sehr kostenintensiv und rentieren sich nicht. Und warum sollte man auch das Rad oder das „Call a Bike“ neu erfinden? White-Label-Lösungen nehmen genau diesen Gedanken auf  und erlauben es, die selbe App mit gleichen oder ähnlichen Funktionen in einem anderen Design mehrmals zu vermarkten.

Wir bei ZWEIDENKER haben für unsere Kunden diverse White-Label-Lösungen entwickelt. Wer in ein Carsharing-Fahrzeug steigt, hat es möglicherweise über die App “Flinkster” der Deutschen Bahn Connect gebucht, ohne es zu bemerken. So findet man die  “Haupt”-Flinkster-App noch im Look anderer Anbieter in den AppStores (ÖBB Rail & Drive, Scouter, Ford Carsharing, Citroën Multicity Carsharing). Auf Grundlage unserer guten Erfahrung mit diesem Weg wurden viele unserer Projekte mit der Möglichkeit auf White-Labeling aufgesetzt. Ist eine grundlegende White-Label-Struktur bereits vorhanden, ist der Aufwand für die Erstellung eines “App-Zwillings” sehr minimal.

Wann kommen White-Labels zum Einsatz?

In der Softwareentwicklung, speziell hier in Web- und App-Entwicklung, kann White-Labeling benutzt werden, um bereits entwickelte Logik für neue Kunden einfacher zu veröffentlichen. Hier muss der Kunde im Best-Case-Szenario nur noch alle markenspezifischen Elemente (Bilder, Farben, Text, etc.) zur Verfügung stellen.

Was muss für ein White-Label vorbereitet werden?

Der Idealfall ist, wenn schon bei der Projektplanung eine White-Label-Funktionalität berücksichtigt wird. Hierzu gehört eine klare Definition aller Elemente, welche markenspezifisch sind. Außerdem sollten alle wichtigen Merkmale pro Element aufgelistet werden, so dass neuen Kunden, welche ein Teil des White-Labels werden möchten, direkt eine Anforderungsliste erhalten.

In der Umsetzung ist es wichtig für alle Element-Typen, die ersetzt werden sollen, das möglichst automatisierte Einfügen der richtigen Elemente zu erstellen und im gleichen Zuge eine Struktur zum Hinterlegen aller Elemente aller Marken zu konzipieren und anzulegen.

Hier kann bspw. jedem Element eine ID zugewiesen werden, die beim Build-Prozess je nach Marke zu den korrekten Dateien/Elementen führt. Die Möglichkeiten und Hindernisse für diese Umsetzungen hängen jedoch immer von der Plattform und der Entwicklungsumgebung ab.

Beim Einfügen eines neuen White-Label muss dieses dann nur in die existierende Struktur eingebaut werden und die Elemente hinzugefügt werden. Daraufhin werden alle unterstützenden Strukturen (Pipelines, Deployment, AppStores, etc.) erstellt.

Was sind die Vorteile eines White-Label?

  • Geringe Kosten für jedes weitere White-Label nach der ersten
  • Alle neuen Features und Bugfixes werden automatisch von allen White-Labels übernommen
  • White-Label können ihre Elemente einfach ersetzen, ohne dass alle anderen White-Labels davon beeinflusst werden

Was sind die Nachteile eines White-Label?

  • Bei Änderungen an markenspezifischen Elementen von Entwickler-Seite (z.B. das Format eines Bildes) müssen von allen Marken die neuen Elemente ersetzt werden
  • Das Hinzufügen von neuen Element-Typen kann zu großem Aufwand führen
  • Aus demselben Grund ist die Umsetzung von White-Labeling in einem bereits existierenden Projekt meist noch mehr Aufwand

Wo liegen die Grenzen?

In der Theorie gibt es keinen Punkt, wo White-Labeling nicht mehr funktioniert. Jedoch verliert es ab einem Punkt schnell seinen Nutzen. Dies geschieht, wenn immer größere Teile der Logik in White-Label-Elemente verfrachtet werden.

Dies ist nicht immer schlecht, bspw. können Konstanten wie API-Schlüssel und -URLs relativ einfach in White-Label-Elemente verpackt werden. Je komplexer die Logik innerhalb der einzelnen White-Label jedoch wird, desto weniger gewinnt man durch das Konzept. Daher sollte man lieber früher als später in Erwägung ziehen, das White-Label in separate Produkte zu migrieren und eventuell nur Teile des Codes durch z.B. gemeinsame Bibliotheken zu teilen.

Sören Schmaljohann | iOS-Entwickler bei ZWEIDENKER


Welche White-Label-Lösung ist für mein Projekt sinnvoll? Wie kann ich eine White-Label-App mit meinen Ideen entwickeln? Melden Sie sich bei uns! Wir beraten Sie gern individuell und unverbindlich: anfrage@zweidenker.de

 

 

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Tags: App-Entwicklung, Mobility Apps, White-Label, White-Label Apps